Konzentration auf wenige Aspekte ist oft mehr!

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Der Start in die neue Saison 2013 ist gerade erfolgt, und die meisten Golfer beginnen das neue Spieljahr mit einigen guten Vorsätzen und Absichten. Bei den einen ist es, mehr am kurzen Spiel zu üben, bei den anderen, das Ganze nicht mehr so ernst zu nehmen. Der Nächste möchte mehr Trainerstunden buchen, ein weiterer endlich sein Handicap unter eine selbstgesetzte Grenze bringen.
Dabei ist die Konzentration auf wenige Aspekte oft mehr. Denn, richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einige wenige Dinge und schaffen es, diesen Fokus über die gesamte Saison beizubehalten, stellen sich die gewünschten Erfolge meist wie von selbst ein. Wir möchten Ihnen einige Anregungen für Ihre neue Saison mit auf die Runde geben.

Drive’s for show, Putt’s for no

Jeder Golfer weiß, dass der Score im kurzen Spiel liegt. Doch, schaut man sich die Übungsanlagen an, stehen die meisten Spieler eher auf der Range und konzentrieren sich auf das lange Spiel. Versuchen Sie also, mehr Zeit auf den Übungsgrüns zu verbringen. Chippen und Putten bergen ein gutes Ergebnis-Reduzierungspotential. Denken Sie sich Übungsspiele und persönliche Herausforderungen aus. Je abwechslungsreicher Sie trainieren, desto mehr Spaß haben Sie. Je praxisorientierter Sie üben, desto besser können Sie das Erlernte auf dem Platz umsetzen. Dies beinhaltet, dass Sie nie einen Ball zweimal von derselben Stelle spielen sollten, denn auf dem Platz gibt es auch keine zweite Chance. Bauen Sie sich Stationen auf und umrunden das Chipping-Grün, während Sie immer auf eine andere Fahne spielen.

Üben wie auf dem Platz

Direkt anschließend an unsere Idee, vor allen Dingen auf den Übungsgrüns platznah zu üben, sollten Sie auch auf der Range das Augenmerk darauf richten, viel Abwechslung in Ihr Üben zu bringen. Suchen Sie sich für jeden Schlag ein neues Ziel. Führen Sie auch auf der Range Ihre Pre-Shot-Routine vollständig durch. Der Übungseffekt ist nicht größer, je mehr Bälle Sie schlagen, sondern desto intensiver Sie sich mit jedem einzelnen Schlag auseinandersetzen.

Routinen überprüfen und/oder aufbauen

Insgesamt sollten Sie Ihre Spielroutinen überprüfen. Denn häufig behalten wir Verhaltensmuster bei, die wir früh in der Golferkarriere gelernt haben, obwohl sich unsere Spielstärke verändert hat. Wie gehen Sie an den Ball heran? Worauf richten Sie den Fokus? Wie suchen Sie Ihre Ausrichtung? Wonach entscheiden Sie sich für einen bestimmten Schläger? Probeschwung oder nicht? Werfen Sie einen letzten Blick zum Ziel, bevor Sie schlagen?
Besonders interessant ist es auch, sich einmal selbst zu beobachten, was für ein wiederkehrendes Verhalten sich bei Ihnen nach einem Schlag eingeschlichen hat. Häufig reagieren wir nach einem unbefriedigenden Schlag so, dass wir unsere negativen Gefühle noch verstärken. Wir ärgern uns und schleppen dies mit auf die nächsten Löcher. Ein Lächeln über sich selbst kann ebenso helfen wie Gedanken an ein freudiges Ereignis oder ein simples, besonders tiefes Durchatmen. Das Erkennen der eigenen Verhaltensweisen ist der erste Schritt zur möglichen Veränderung. Nutzen Sie Ihr Potential!

Formulierungen

Denken Sie im wahrsten Sinne des Wortes positiv! Sie möchten schließlich auf das Grün schlagen und nicht über das Wasser. Auf das gewählte Ziel auf dem Fairway und nicht in den Bunker. Wenn Sie Auto fahren, dann haben Sie im Blick, wo Sie hinfahren möchten und überlegen nicht, dass es besser wäre, den Fahrradfahrer nicht umzufahren oder nicht über die rote Ampel zu fahren. Golf_Psyche_Ball_im_Rough_low

Das sagt der Profi

Dennis Küpper: „Golf ist kein Sprint, sondern ein Marathon. Kurzfristige Erfolge sind meist nicht lang anhaltend. Nur wer sich Zeit gibt und geduldig mit sich ist, wird langfristig Erfolg haben. Der Saisonstart ist insofern besonders interessant, als dass häufig das Phänomen der entspannten Turnierrunden auftritt. Die Erwartungshaltungen sind meist nicht allzu hoch, man schaut, wo man steht. Mit jeder weiteren Runde entstehen dann Erwartungen. Positive oder auch negative. Das Putten war immer die große Stärke, und plötzlich ist das Loch wie vernagelt. Letzte Saison flogen die Drives noch kreuz und quer, jetzt liegen sie schließlich immer da, wo sie hin sollten. Das ist Golf, und das ist normal. Da hilft es nur, sich nicht an Negativem festzubeißen, sondern aus dem Positiven Kraft zu tanken. Je mehr sich der Golfer selbst vertraut, desto sicherer bestreitet er auch die Teile seines Spiels, mit denen er eigentlich noch nicht sehr zufrieden ist.“

Beginnen Sie diese Saison doch einmal mit einem Selbstversuch. Teilen Sie sich Ihre Runden ein. Spielen Sie 3 x 6 Loch statt 1 x 18 Loch. Setzen Sie sich Ziele für jeweils 3 Loch. Sei es, dass Sie ein bestimmtes Ergebnis spielen möchten (z. B. „2 über“) oder setzen Sie einen besonderen Fokus („Beim Chippen möchte ich genau Visualisieren, wo der Ball aufkommt.“ „Beim Putten werde ich die Linie von zwei Seiten betrachten.“ „Ich setze bei jedem Schlag meine neue Pre-Shot-Routine ein.“) Dies ist eine wunderbare Übung, um sich mehr auf den jeweils nächsten Schlag zu konzentrieren. Häufig sagen wir auch: Neues Spiel, neues Glück. Wie gut, dass wir mit dieser Spielform die Gelegenheit auf „sechs mal“ neues Glück haben!

Fotos: Torsten Laube

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