Lacrosse-Nationalspieler Lorenz Lehmhaus auch im Golf auf dem Weg nach ganz oben!

Lacrosse-Nationalspieler Lorenz Lehmhaus

Lacrosse-Nationalspieler Lorenz Lehmhaus im Einsatz für die Deutsche Nationalmannschaft

Zur Person: Lorenz Lehmhaus
Alter: 22
Abitur: 2007 am Cecilien Gymnasium Oberkassel Düsseldorf
Studien-Vorhaben: Ab September 2012 Master in Strategy und Innovation an der Maastricht University mit dem Wunsch eines weiteren Masters in Internationale Beziehungen ab 2013
Sport-Schwerpunkte: Lacrosse und Golf

Woche für Woche fast taucht er in den Siegerlisten auf im GC Düsseldorf-Grafenberg, zunächst in den „unteren“ Klassen, dann in der „mittleren“ und jüngst auch in der „höchsten“ Kategorie: Lorenz Lehmhaus. Seit einem Jahr spielt der jetzt 22-Jährige Golf, nachdem er in jüngeren Jahren bereits im Hockeysport und Tennis erfolgreich war, sein sportliches Hauptaugenmerk aber auf „Lacrosse“ gelegt hat. Hier, in dieser rasanten Ballsportart, hat er große Erfolge errungen, wurde mit seiner Düsseldorfer Mannschaft „Antlers“ deutscher Meister und vertrat Deutschland sowohl bei der Junioren-EM und –WM als auch bei der Herren-Weltmeisterschaft. Und er wird natürlich auch weiterhin im Lacrosse „am Ball“ bleiben.

Golf am Niederrhein sprach mit dem Ball-Talent Lorenz Lehmhaus

Golf am Niederrhein: Wie sind Sie zum Lacrosse gekommen?

Lorenz Lehmhaus: „Nach 17 Jahren Tennis auf Verbandsebene im Niederrhein war es an der Zeit, für mich etwas Neues zu entdecken. Ich habe die klassische Kombination Tennis/Hockey lange Zeit verfolgt, musste jedoch Hockey aufgrund des Zeitaufwands aufgeben. Meine Schwester hat mich an den Lacrossesport herangebracht. Sie spielte Lacrosse zu ihrer Studienzeit in Maastricht und meinte, das wäre genau das richtige für mich.“

Golf am Niederrhein: In welchem Verein spielen Sie Lacrosse?

Lorenz Lehmhaus: „Bei den Düsseldorf Antlers des DSC 99 in Gerresheim. Der Club stellt uns seinen Hockeykunstrasen zu Verfügung, was wir als Team sehr schätzen.“

Golf am Niederrhein: Was fasziniert Sie an dieser zumindest in Deutschland wenig verbreiteten Sportart?

Lorenz Lehmhaus beim Lacrosse

Lorenz Lehmhaus beim Lacrosse

Lorenz Lehmhaus: „Lacrosse ist eine unglaublich vielseitige Sportart. Man hat die Spielhärte von Eishockey, Taktiken aus Basketball und Eishockey sowie anderen Sportarten. Es ist ein wahnsinnig schneller Sport, wenn er auf höheren Ebenen gespielt wird. Das schöne ist, dass man nicht nur gewisse Haltungen beim Lacrosse hat, sondern ständig jegliche Muskeln beansprucht. Man ist manchmal zum Beispiel in der Hocke wie beim Feldhockey, manchmal aufrecht wie beim Eishockey. Für jeden ist also was beim Lacrosse dabei, egal ob man klein ist, groß, dick oder dünn, jeder wird seinen Vorteil erkennen und diesen erfolgreich anzuwenden wissen. Darüber hinaus sind wir Lacrosse eine sehr kleine Community. In Deutschland kennt sich wirklich jeder. Auf dem Feld wird hart gespielt, aber danach sind alle wieder freundlich und trinken ein Bier zusammen.“

Golf am Niederrhein: Zu welchen „Ehren“ hat es bei Ihnen im Lacrosse schon gereicht?

Lorenz Lehmhaus: „Ich durfte 2008 das U19-WM-Team als Kapitän in Kanada vertreten. Danach kam zwei Wochen später die Europameisterschaft der Herren in Finnland. Seitdem habe ich bei der Herren-WM 2010 in Manchester sowie bei der diesjährigen Herren-EM in Amsterdam mitgespielt. Und im letzten Jahr bin ich mit dem Düsseldorfer Team ganz überraschend deutscher Meister geworden.“

Golf am Niederrhein: Welche Ziele verfolgen Sie im Lacrosse?

Lorenz Lehmhaus: „Die Weltmeisterschaft 2014 in Denver, Colorado USA reizt mich, das wird ein sehr aufregendes Event. Im Mutterland des Lacrosse zu spielen und dazu in einer Region, in der Lacrosse boomed, wird ein absolut wahnsinniges Erlebnis werden. Titelchancen haben wir eher nicht, aber mit viel Arbeit im Vorfeld kann durchaus eine Top 5-Platzierung erreicht werden.“

Golf am Niederrhein: Nun tauchen Sie seit kurzer Zeit auch regelmäßig in den Siegerlisten bei Golfturnieren auf. Wo spielen Sie Golf und seit wann?

Lorenz Lehmhaus: „Seit genau 1 Jahr spiele ich Golf und zwar von Beginn an im GC Düsseldorf-Grafenberg. Ich bin dann mit Handicap 54 gestartet und hatte das Glück, meine ersten 6 Turniere zu gewinnen. Hatte immer nette Leute dabei, was die Sache natürlich erleichterte.“

Golf am Niederrhein: Inzwischen haben Sie ein Handicap von 14,8 – welche Ziele verfolgen Sie im Golf?

Lorenz Lehmhaus: „Wenn möglich, möchte ich in diesem Jahr noch unter 10 kommen und irgendwann mal mit einem Handicap zwischen 4 und 5 aufteeen!“

Golf am Niederrhein: Was fasziniert Sie am Golfsport?

Lorenz Lehmhaus: „Das Fliegen das Balles finde ich einfach toll und diesen Sound, wenn man ihn richtig trifft. Die Situation, dass es endlich mal eine Ballsportart gibt, in der der Ball mal vor einem liegt, hat auch was Nettes. Golf ist körperlich zwar weniger anspruchsvoll, dafür aber psychisch umso mehr…“

Golf am Niederrhein: Sehen Sie Ähnlichkeiten zwischen Lacrosse und Golf?

Lorenz Lehmhaus: „Aufgrund der eher amateurhaften Strukturen im Lacrosse muss man sich sehr viel selber beibringen, ausprobieren und einfach Tag für Tag trainieren. Dies ist meiner Meinung nach das Gleiche beim Golf. Es bringt nichts, sich jeden Tag mit einem Trainer in die Box zu stellen und nie das Fairway zu erblicken. Rausgehen und trainieren. Kann einem doch egal sein, wenn der Ball 30 Meter wegsliced. Dann nimmt man sich den nächsten Ball und probiert es noch einmal. Wenn es danach immer noch nicht funktioniert, nimmt man halt noch einen Ball.“

Golf am Niederrhein: Was waren Ihre bislang schönsten Erlebnisse im Golf bzw. im Lacrosse?

Lorenz Lehmhaus: „Im Golf die Tatsache, dass jetzt mehr Leute wissen, was Lacrosse ist. Und im Lacrosse der Gewinn des Deutschen Meisterschaftstitels 2011. Niemand hat es uns zugetraut, aber am Ende standen wir ganz oben.“

Das ist Lacrosse

Lacrosse ist ein Teamsport, zählt zu den Ballsportarten, gilt heute als schnellster Mannschaftsballsport auf zwei Beinen und ist eine der ältesten Sportarten der Welt. Im 16. Jahrhundert entdeckte ein französischer Missionar den Ballsport. Er nannte ihn „Lacrosse“, da die verwendeten Schläger ihn an Bischofsstäbe (frz.: la crosse) erinnerten. An der amerikanischen Ostküste entwickelte sich Lacrosse im 19. Jahrhundert schnell zu einem beliebten Collegesport. 1904 und 1908 war Lacrosse sogar olympische Disziplin.

Heute wird diese rasant wachsende Sportart auch in der Tschechischen Republik, Schweden, Dänemark, Wales, Schottland, Österreich, Italien und Japan gespielt. In den USA und Kanada wird schon seit Anfang der 70er Jahre der Sport professionell ausgeübt.

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