Mit einer Fülle lang anhaltender Eindrücke im sportlichen, kulturellen und zwischenmenschlichen Bereich, mit einer starken Platzierung als Zwölfter bei 38 teilnehmenden Nationen aus aller Welt – auch wenn’s nicht ganz für einen Rang in den Top-Ten gereicht hat – und gefestigt vom Gedanken „sports promotes friendship“, mit dem die im letzten Jahr verstorbene schwedische Eishockey-, Fußball- und Golf-Legende Sven Tumba vor 18 Jahren dieses Turnier ins Leben gerufen, ihm ein Leitmotiv verliehen hat und das jetzt wieder voll in die Realität umgesetzt wurde, und mit noch leicht durchnässten Klamotten ist das deutsche Team von der „18. World Golfers Amateur Championship“ (WGC) aus dem südafrikanischen Durban wieder in der trockenen niederrheinischen Heimat angekommen.
„Einmalig, deutscher Nationalspieler, unvergessen, sofort wiederholbar“, so lautete übereinstimmend und mit immer noch glänzenden Augen der Kommentar des deutschen Quintetts, das sich bei den widrigen Witterungsverhältnissen mit starkem Sturm und heftigem Regen, mit demzufolge aufgeweichten Golf-Plätzen als Gesamt-Zwölfter ausgesprochen gut geschlagen und die beste Platzierung einer deutschen Mannschaft seit vielen Jahren erreicht hatte. „Obwohl wir streckenweise nass bis auf die Haut waren, weil selbst der beste Regenanzug die Wassermassen nicht aufhalten konnte – ich würde mich morgen wieder in den Flieger setzen und zur WM nach Südafrika jetten“, so Tim Kammen vom GC Op de Niep. Natürlich hofft er dann auf besseres Wetter!
Qualifiziert für das zum zweiten Mal in Durban stattfindende Weltfinale hatten sich Jan Wassermeyer (GC Bonn-Godesberg/Handicap-Klasse A), Norbert Lichtenberg (GC Issum-Niederrhein/B), Tim Kammen (GC Op de Niep/C), Dirk Schemmann (GC Oberhausen/D) und Gerd Fülling (GC Duvenhof/E) beim Deutschland-Finale im GC Issum-Niederrhein, und ausgestattet mit u.a. schicken Mizuno-Bags, Deutschland-Trikots und Callaway-WGC-Logobällen waren die Fünf dann von Düsseldorf über Dubai nach Durban geflogen. An insgesamt sechs Tagen wurde auf vier verschiedenen Plätzen gegolft, zwei Trainings-, vier Wettkampf-Runden. Stress pur, aber wunderschön!
Gespielt wurde im Cotswold Down GC, im Durban Country Club, im Umhlali Country Club und im Prince’s Grant Golf Estate – auf vier hervorragenden Anlagen, die allesamt leider ihre wahre Schönheit nicht präsentieren konnten, weil es nahezu ununterbrochen regnete und die Plätze förmlich unter Wasser standen. „Normalerweise hätte gar nicht gespielt werden dürfen, aber was nimmt man für eine Weltmeisterschaft nicht alles in Kauf“, sagten sich Spieler und Organisatoren und zogen gnadenlos das volle Programm komplett durch. Letztlich zur Zufriedenheit aller, vornehmlich derer, die in den Wertungen ganz vorne lagen.
In der Mannschaftswertung setzte sich Malaysia sicher durch und verwies Indonesien und Gastgeber Südafrika auf die Plätze zwei und drei,
Deutschland folgte auf dem starken 12. Platz. „Eine Top-Ten-Platzierung war für uns durchaus machbar“, so Dirk Schemmann, „aber ich selbst habe zum Beispiel an allen Tagen mit grippalem Infekt gekämpft, und, als die deutsch-chinesische Freundschaft in die Brüche zu gehen drohte, war ich spielerisch völlig von der Rolle“, erklärte der Oberhausener. Auch in den Einzelwertungen erreichte leider kein deutscher Spieler das Treppchen, obwohl es sowohl für Tim Kammen als auch für Dirk Schemmann so vielversprechend begann – Tim Kammen lag nach zwei Wettspieltagen auf Platz 3, Dirk Schemmann, dem in einer der Einspielrunde gar ein hole-in-one gelang, führte nach dem ersten Tag sogar seine Handicap-Klasse D an, rutschte dann aber leider auch weiter ab. Einen tollen Endspurt legte Jan Wassermeyer (Klasse A) hin, vor der Schlussrunde noch auf Platz 17 liegend, glänzte er am letzten Tag mit einer Netto 66 im schweren Cotswold Down GC und arbeitete sich bis auf Rang 6 vor, den letztlich auch Dirk Schemmann und Tim Kammen im Gesamtklassement belegten.
Beim gleichzeitig ausgespielten WGI-Einladungsturnier gab es letztlich doch noch einen Preis für die deutsche Equipe: Susanne Dieners (G&LC Schmitzhof) kam in ihrer Handicap-Klasse A auf Platz 3, nachdem sie im letzten Jahr als strahlende Einzel-Siegerin beim WGC-Turnier gefeiert wurde.
Nach dem Turnier ist vor dem Turnier – und so werden schon die ersten Vorbereitungen getroffen für die deutsche WGC-Turnierserie 2013. „Ich kann nur jedem empfehlen, die Qualifikationsturniere mitzuspielen und sich für das Deutschland-Finale zu qualifizieren“, so Dirk Schemmann, „ich werde jedenfalls alles dransetzen, um noch einmal die deutschen Farben bei der WM in Südafrika zu vertreten.“
Die entsprechenden Turniere der WGC-Serie 2013 werden derzeit vorbereitet, die Clubs werden angeschrieben und der Turnierkalender wird dann auf der Homepage www.wgc-germany.de veröffentlich. Also, immer mal im eigenen Club nachfrage, immer mal wieder ins Internet reinschauen. Diese einmalige Chance darf man auf keinen Fall auslassen.