Die äußeren Bedingungen waren wirklich nicht die besten, aber die Chance, sich „für Deutschland“ und „als Nationalspieler“ für das Weltfinale der „World Golfers Championship“ (WGC) vom 26. Oktober bis 2. November im südafrikanischen Durban zu qualifizieren, ließen viele Dinge weit in den Hintergrund rücken.
Es begann im GC Issum-Niederrhein vor dem „Deutschlandfinale“ mit einem für hiesige Verhältnisse ungewöhnlichen Tornado am Freitagnachmittag, und nach dramatischen Sturmverwüstungen auf dem Issumer Golfplatz war lange Zeit nicht klar, ob das Finale am Sonntag überhaupt würde stattfinden können. Die Feuerwehr war mit vielen Einsatzwagen angerückt, um all die umgestürzten Bäume zu zerlegen und zu entfernen. Einige Bäume waren sogar in die Oberleitungen gefallen…
Nach stundenlangem Einsatz und Bemühungen des Issumer Greenkeeper¬-Teams mit Andrew Harrison an der Spitze und freiwilligen Helfern gelang es, den Platz tatsächlich wieder in ein spielfähiges, ja sogar tadellos bespielbares Areal zu verwandeln. Doch dann das Wetter am Sonntagmorgen: Starkregen höchster Güte sorgte für eine Verschiebung des Startes. So konnten die 150 Starter, die sich für das Deutschlandfinale qualifiziert hatten, leider nur auf eine verkürzte Runde mit nur 9 Löchern geschickt werden.
In der Klasse A ging das Ticket an Valentin Savelsberg vom Krefelder GC, der der Dame nicht den Vortritt überließ und Jessica Redemann auf Rang zwei verwies. In der Klasse B durfte sich Gastronom Jan Philippsen vom GSV Düsseldorf über eine Reise ins Warme freuen. Da mit Paul Mackes vom GC Haus Bey in der Klasse C und Frank Heuveling vom „golf&more huckingen“ (Klasse D) die Herren der Schöpfung siegreich waren, „drohte“ der Trip nach Durban zu einer Herrentour zu werden. Doch es gab ja noch Cordula Cos von „Golfsport Willich“, die einen guten Lauf hatte, wurde sie doch einige Tage zuvor Clubmeisterin. Sie rettete die Ehre der Damen und komplettierte so ein sehr sympathisches Team, das nun Ende Oktober die deutschen Farben in Südafrika würdig vertreten soll und wird!
Als erstes Fazit blieb dies: Lob an alle Beteiligten, die hier unter nicht ganz einfachen Bedingungen zu Werke gehen mussten.
„Das ist wieder, wie schon in den letzten Jahren, ein tolles Team“, freute sich WGC-Organisator Hans Lichtenberg, der das deutsche Team als „non-playing-captain“ begleiten wird, jetzt auf die Woche in Durban, „und nach dem schlechten Wetter hier in Deutschland kann ich versprechen: In Südafrika werden wir auf jeden Fall bessere Verhältnisse antreffen!“
Der 49-jährige Paul Mackes aus Viersen, der für den GC Haus Bey startet, fasste „seinen“ Siegertag kurz zusammen: „Unter diesen schwierigen Bedingungen gutes Golf zu spielen, war nicht einfach. Ich habe vielleicht nicht mein bestes, aber definitiv mein bisher erfolgreichstes Golf gespielt.“ Den Moment, als feststand, dass man in Südafrika dabei ist, beschreibt er so: „Da bekommt man plötzlich Angst vor dem eigenen Erfolg. Man ist Mitglied eines Nationalteams und wird sein Land vertreten, da fängt man schon einmal an nachzudenken. Letztendlich freue ich mich persönlich natürlich riesig, aber auch für den Golfclub Haus Bey ist das mit Sicherheit eine tolle Werbung.“