Am frühen Abend musste Bernhard Langer noch einmal eine Pause einlegen. Zwölf Löcher hatte er auf der FInalrunde der Senior Open gespielt, als ein Gewitter über den Royal Birkdale zog und die Spieler vom Kurs scheuchte. Es sollte nicht die letzte des Tages werden.
Drei Schläge Vorsprung hatte der 55-Jährige zu diesem Zeitpunkt. Alles sah nach seinem dritten Major-Sieg auf der Champions Tour aus, sein ingesamt fünfter nach zwei Masters-Triumphen in den achtziger und neunziger Jahren. Als Langer wieder auf den Kurs ging, spielte er drei Löcher – dann ging es wieder runter. Ein Sturm und die Dunkelheit zogen über England und der Deutsche musste noch einmal warten. Als er zurück kam lief erst alles nach Plan. Dann kam die 18 und ein sehr ärgerliches Doppel-Bogey. Der sicher gleglaubte Sieg – noch einmal in Gefahr. Der US-Amerikaner Mark Wiebe konnte plötzlich gleichziehen.
Es wurde nun richtig dunkel in Southport. Die Spieler zogen noch eine Schicht Kleidung drüber, nahmen Schirme in die Hand und gingen zum ersten Playoff-Loch, wieder zur 18. Beide lagen mit zwei Schläge dicht beieinander, Langer knapp auf dem Grün, Wiebe, ein paar Meter weiter im etwas höheren Gras.
Es war nun so dunkel, dass die Putts eigentlich aus dem Gedächtnis gespielt werden mussten. Doch beide kamen mit zwei Putts aus. Doch beide Spieler hatten immer noch nicht genug. Sie sahen das Fairway nicht, sie sahen das Grün nicht. Und sie sahen den Ball nicht. Dennoch lagen beide wieder mit zwei Schlägen am (Langer) oder direkt neben dem Grün (Wiebe). Und wieder fanden beide das Par. Und diesmal war wirklich Schluss. Nun geht es am Montag mit dem dritten Playoff-Loch weiter.
Langer hatte die Saison über bislang nicht immer sein bestes Golf gespielt. Nach einem tollen Start mit zwei Siegen, war er mit durchschnittlichen Ergebnissen im Sommer von Rang eins auf Position vier im Charles Schwab Cup zurückgefallen.
Langer hatte auf der Champions Tour vor drei Jahren zwei Majors in einer Woche gewonnen, seither kam kein Major-Erfolg mehr dazu. Das soll sich nun ändern, auch weil er immer noch lerne, wie man Links-Kurse zu spielen habe. „Ich bin geduldig geblieben und das war wichtig“, hatte er nach Tag eins erklärt. Bei der Senior Open war Langer in seinen fünf Starts immer unter den besten Zwölf