Der Startschuss erfolgte am 12. Mai 2013 – der Aufbruch in ein neues sportliches Abenteuer im deutschen Golfsport. 1. Spieltag in der Deutschen Golf Liga (DGV). Nach fünf Spieltagen ist – abgesehen von einigen wenigen Entscheidungsspielen bzw. der deutschen Meisterschafts-Endrunde, auch Final Four genannt – die Saison beendet. Freude hier, Enttäuschung dort.
Letzteres traf in erster Linie auf die Teams des Düsseldorfer GC zu. Die Herren spielten in der 2. Bundesliga (Gruppe West), die Damen traten in der höchsten Klasse (Gruppe Nord) an. Am Ende erwischte es beide Mannschaften, die Damen müssen von der 1. in die 2. Bundesliga, die Herren von der 2. Bundesliga in die Regionalliga.
Freude indes beim Lokalnachbarn GC Hubbelrath, der sich sowohl mit seiner Damen- als auch mit seiner Herrenmannschaft für die Final Four, die am 28. und 29. September auf der Anlage WINSTONgolf, etwa 20 km östlich von Schwerin in Mecklenburg-Vorpommern gelegen, ausgetragen wird, qualifiziert hat. Das junge Damen-Team von Trainer Dawie Stander gewann vier der fünf Gruppenspieltage mehr oder weniger deutlich, nur am Schlusstag im Düsseldorfer GC konnte es nicht die Maximal-Punktzahl „5“ verbuchen. „Das war lediglich ein Schönheitsfehler, aber mit Platz 2 bzw. dem souveränen Gruppensieg können wir schon sehr gut leben“, freute sich der Trainer.
Im Halbfinale treffen die Hubbelrather Damen nun auf den Titelverteidiger GC St. Leon-Rot, der in der Gruppe Süd Platz 2 belegte. Die zweite Vorschlussrunden-Partie lautet G&LC Berlin-Wannsee (2. Gruppe Nord) gegen Münchener GC (1. Gruppe Süd). „Wir werden in Bestbesetzung antreten, weil wir ja deutscher Meister werden wollen“, so Dawie Stander.
Nicht ganz so zufrieden zeigte sich Roland Becker, Trainer der Hubbelrather Herren: „Ich bin sportlich mit uns nicht ganz zufrieden, obwohl wir uns eigentlich sicher für das Halbfinale qualifiziert haben. Es hätte an fast jedem Spieltag besser laufen können!“ Die selbe Meinung vertrat auch Philip Kaymer: „Wir haben sicher ordentlich gespielt, aber kaum unsere Bestleistungen zeigen können.“
Dennoch stand auch die Hubbelrather Halbfinal-Teilnahme schon vor dem letzten Spieltag im Frankfurter GC fest. Hier landete man in der Tageswertung hinter dem Hamburger GC und dem Gastgeber „nur“ auf Platz 3, so dass in der Gruppen-Endwertung Rang 2 zustande kam hinter dem Frankfurter GC. „Das beschert uns im Halbfinale den Ersten der Gruppe Süd, den GC Mannheim-Viernheim“, so Philip Kaymer, „und wenn uns einer vor Saisonbeginn gesagt hätte, ihr trefft im Halbfinale auf Mannheim, so hätten wir das gerne hingenommen und gesagt: Das ist ein machbarer Gegner!“
Das zweite Halbfinalspiel bestreiten in WINSTONgolf der Nord-Erste Frankfurter GC und der Süd-Zweite, der Titelverteidiger GC St. Leon-Rot.
Mit vielem hatte man im Düsseldorfer GC am letzten Gruppenspieltag der Damen gerechnet, nicht aber damit, weinende junge Damen trösten zu müssen. Denn als Tabellendritter glaubte man an den sicheren Verbleib in der 1. Bundesliga, doch die diesmal furios aufspielenden Damen vom Hamburger GC Falkenstein machten dem Gastgeber einen dicken Strich durch die Rechnung – sie belegten Platz 1 an diesem Spieltag, verbuchten 5 Punkte und verwiesen den GC Hubbelrath auf Platz 2. Die DGC-Damen kamen als Tagesdritte auf drei Punkte, das war genau ein Punkt zu wenig, um anstelle des Hamburger GC auf dem rettenden dritten Gruppenplatz zu landen. Absteiger hier neben dem DGC der Berliner GC Gatow.
„Ich bin natürlich ebenso wie ‚meine’ Mädels ziemlich enttäuscht“, so Damentrainer Jochen Kupitz, „aber Hamburg hat heute einfach hervorragend gespielt. Shit happens! Ich bin aber sicher, dass wir im nächsten Jahr wieder nach ganz oben kommen werden! Das kann nur die Zielsetzung sein.“
Bei den Herren des Düsseldorfer GC war der Zug in Richtung „Regionalliga“ bereits nach dem ersten Spieltag gefahren. Der scheidende Trainer Christian Lanfermann begleitete im GC Bergisch-Land seine Mannen zum letzten Mal als Coach: „Das war vom Herzen her meine schwerste Runde. Zum Abschied wurde er von seinen Spielern in den nahegelegenen Bachlauf „geworfen“. „Ich bin mir aber sicher“, sagte er nach dem Duschvorgang, „dass das Team im nächsten Jahr wieder den Aufstieg in die 2. Bundesliga schafft!“
Großer Jubel herrschte indes im Lager des Marienburger GC. Als Spitzenreiter nach vier Tagen waren die Kölner angereist, als Aufsteiger in die erste Bundesliga hatten sie am Abend den Club verlassen und in den eigenen „vier Wänden“ eine kleine Aufstiegsfeier inszeniert. Mit einer erneut geschlossenen Mannschaftsleistung landete das Team von Trainer Peer Sengelhoff unangefochten den Tagessieg, und damit war Platz 1 mehr als gefestigt. „Wer hätte das gedacht“, so Captain Léon Merloo, „wir haben gerade mal 360 Mitglieder, lediglich einen 9-Loch-Platz und spielen jetzt wieder in der 1. Bundesliga, nachdem wir in den 70-er Jahren zweimal den Clubpokal von Deutschland gewonnen hatten – eigentlich unfassbar. Und zu Beginn der Saison schon erfolgreich im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis. Was für eine Saison! Und dann auch noch der Aufstieg unserer Damen von der Regionalliga in die II. Bundesliga – großartig!“
Platz 2 sicherte sich der GC Hösel, Platz 3 in der Gruppe ging an den Gastgeber GC Bergisch Land, während neben dem Düsseldorfer GC auch noch der G&LC Köln Refrath in die Regionalliga absteigen muss. Aufsteiger in die zweithöchste deutsche Klasse sind der Niederrheinische GC Duisburg und der GC Wasserburg Anholt.
Große Freude auch bei den Damen des G&LC Schmitzhof, große Enttäuschung bei den Damen des GC Mülheim an der Ruhr. Ausgerechnet am letzten Spieltag mussten die Mülheimerinnen ihren Spitzenplatz abgeben, landeten in der Tageswertung im G&LC Kronberg nur auf Platz 3, während die Schmitzhofer Damen hinter dem Gastgeber Rang zwei belegten – und der reichte zum Aufstieg in die höchste Bundesliga. Aus Liga II absteigen mussten die Damen des GC Hummelbachaue und des Burgdorfer GC, deren Plätze nehmen in der nächsten Saison der Marienburger GC und der GC Bergisch-Land ein.