Eine Traumrunde von nur 61 Schläge – 10 unter Par auf dem Par 71-Kurs im „Club de Campo Villa de Madrid“ – katapultierte den Mettmanner Golf-Pro Marcel Siem bei der „Open des Espana“, einem der letzten Turniere der Saison 2023 auf der DP World Tour, von Platz 34 nach der dritten Runde noch auf den hervorragenden 4. Platz, den er sich bei insgesamt 17 unter Par mit Fabrizio Zanotti aus Paraguay teilen musste.
Auch in der Jahreswertung „Race to Dubai“ machte Marcel Siem dank dieses Spitzenergebnisses einen Sprung nach vorne – von Platz 25 auf jetzt Rang 18. Welch ein Sonntag für den Pro des Düsseldorfer GC, der seit zwei Jahren mit seiner Familie auf Mauritius lebt.
Sieger wurde der Franzose Matthieu Pavon mit einer Gesamtschlagzahl von 261 Schlägen (23 unter Par) vor Zander Lombard aus Südafrika (265 Schläge) und dem Engländer Nathan Kimsey (266 Schläge), dahinter dann Marcel Siem und Fabricio Zanotti (beide 267 Schläge).
„Ja, das war schon eine besondere Runde“, strahlte der 42-jährige Marcel Siem nach der „61“, „die tiefste Runde, die ich bislang gespielt habe.“ Ob er auch an die magische „59“ gedacht hatte? „Ja, im Hinterkopf schwebte mir natürlich diese Zahl, nachdem ich vor den drei letzten Löchern 10 unter lag, aber dann kamen drei Pars hinzu, und so blieb es bei der 10 unter und der 61!“
Marcel Siem, der Ende Februar 2023 bei der Hero Indian Open in Neu Delhi seinen fünften Turniersieg auf DP World Tour gefeiert hatte, begann seine Madrid-Woche mit einer starken „5 unter 66“, dem folgte an Tag 2 eine 69, und mit insgesamt 7 unter Par hatte er problemlos das Wochenende erreicht. Leider lief es in Runde 3 nicht so rund, zwei Bogeys auf den letzten drei Löchern vermiesten ihm bei der „71“ ein bisschen den Score und die gute Laune.
Die aber fand er am Sonntag dann schon nach dem zweiten Loch zurück, auf dem er ein Birdie schaffte. Zwei Löcher weiter, dem ersten Par 5 des Kurses, gelang ihm das erste Eagle der Runde. Nach zwei Pars folgten dann von der „7“ bis zur „11“ vier Birdies in Serie. Schade, dass er einen Schlagverlust auf der „12“ hinnehmen musste. Doch dann ließ es Marcel Siem wieder krachen: Birdie „13“, Birdie „14“ – und dann der Schlag des Tages an der „15“ – denn auf diesem Par 4 lochte er sensationell mit dem zweiten Schlag ein, das zweite Eagle der Runde, und so konnte er sich die „10 unter“ notieren lassen.
Und er schnupperte zu diesem Zeitpunkt tatsächlich an der legendären „59“. Doch es folgten trotz machbarer Birdie-Chancen drei Pars in Folge. Marcel Siem: „Ja, die Chancen waren da, aber auch wenn ich diese magische Marke nicht erreicht habe – mit der Leistung bin ich mega zufrieden!“
Für die vier anderen Starter aus dem Verbreitungsgebiet von GOLFRHEINRUHR lief es in Madrid nicht sonderlich gut, denn weder Max Kieffer, Nicolai von Dellingshausen (beide GC Hubbelrath), Nick Bachem (Marienburger GC) noch Freddy Schott (Düsseldorfer GC) schafften den Cut und mussten nach den ersten beiden Runden schon wieder ihre Siebensachen einpacken.