Sechster DP World Tour-Sieg für Marcel Siem

Was für eine Woche für die deutschen Golf-Pros Marcel Siem und Jannik de Bruyn: der 43-Jährige Marcel Siem, der seit einigen Jahren auf Mauritius lebt und weiterhin für den Düsseldorfer GC spielt, setzte sich bei der „Italian Open“ auf dem Par 71-Kurs im Adriatic Golf Club Cervio in Ravenna im Stechen am ersten Extra-Loch durch gegen den Nordiren Tom McKibbin und feierte damit seinen sechsten Turniersieg auf der DP World Tour. Und der knapp 20 Jahre jüngere Jannik de Bryun, der in der Deutschen Golf-Liga für den GC Hösel startet, seine golferische Heimat aber im GC Schloss Myllendonk sieht, komplettierte mit einem überragenden dritten Platz den sonnigen Erfolgs-Sonntag im italienischen Badeort Milano Marittima.

Spannender hätte es kaum zugehen können auf der Schlussrunde im Adriatic GC: der Nordire Tom McKibbin war nach Runden von 71+70+68+65 Schlägen und einem Gesamtscore von 274 (10 unter Par) bereits seit drei Stunden mit seiner Schlussrunde fertig und wartete im Clubhaus auf die Schluss-Ergebnisse seiner Konkurrenz. Marcel Siem (69+68+66+71) hatte nur noch eine Chance zum Stechen mit einem Birdie auf dem letzten Loch. Und tatsächlich: aus etwa neun Metern fiel der Putt tatsächlich zur „3“, und mit gleichfalls „10 unter“ gelang ihm das Kunststück, sich doch noch für das Stechen zu qualifizieren. Marcel Siem: „Diesen Putt zu lochen, das war grandios, einer der coolsten Momente meiner Karriere!“

Und schon am ersten Extra-Loch fiel die Entscheidung zugunsten des Düsseldorfers. Tom McKibbin hatte seinen Birdie-Putt auf der „18“ knapp neben das Loch gespielt und somit „nur“ das Par notiert, während Marcel Siem überaus nervenstark seinen drei-Meter-Putt tatsächlich zum Sieg einlochte. Ein Jubelschrei war seine erste verständliche Reaktion, und auch seine Kappe blieb nicht mehr auf seinem Kopf.

Der Sieg ist perfekt: Birdie, Jubelschrei und Kappe vom Kopf

Es war für Marcel Siem, der sich im Februar 2024 einer Hüft-Operation unterziehen musste und der danach erst sein fünftes Turnier bestritt, der insgesamt sechste Turniersieg auf der DP World Tour. Seine Erfolge: 2004 die dunhill championship in Südafrika, 2012 die Alstom Open de France in Paris, 2013 die Trophee Hassan II in Marokko, 2014 das BMW Masters in China,  im letzten Jahr die Hero Indian Open und jetzt die Italian Open in Ravenna.

„Ich liebe diesen Sport und diese Momente“, sprudelte es aus dem sympathischen Düsseldorfer heraus, „aber ich arbeite auch sehr hart dafür. Ich bin stolz, eines der ältesten Turniere der Welt gewonnen zu haben. Meine Reise, so fühle ich, hat gerade begonnen!“ Und dann sprach Marcel Siem auch von seinen Träumen: „Mein ganz großes Ziel ist natürlich eine Teilnahme am Ryder Cup, bei dem ich noch nie dabei war, und auch einen Start beim Masters in August habe ich noch im Blick. Dafür werde ich trainieren!“

Bis auf Rang 31 kletterte Marcel Siem in der Jahreswertung „Race to Dubai“.

Auf eine unglaubliche Woche kann auch der 23-jährige Jannik de Bruyn zurückblicken. Der Mönchengladbacher befand sich bereits in Frankreich, um dort auf der European Challenge Tour die „La Vaudreuil Golf Challenge“ spielen. „Am Dienstag erhielt ich den Anruf, dass ich als letzter Spieler im Italian-Open-Feld dabei bin. Also ab nach Ravenna, habe dort am Mittwoch neun Löcher gespielt, ehe es dann am Donnerstag-Mittag losging.“ Und wie es losging!

Auch Jannik de Bruyn, der Runden von 67+67+72+69 spielte, hatte am Schlusstag noch die Chance, das Stechen zu erreichen, aber ausgerechnet an der „18“ verbuchte er ein Bogey und verpasste somit mit seiner „neun unter“ knapp das Stechen. „Dennoch werde ich diese vier Tage so schnell nicht vergessen“, freute sich der sympathische Linkshänder über seine erste Top-3-Platzierung auf der DP World Tour, durch die er auch im „Race to Dubai“ bis auf Rang 99 vorrückte.

Nicolai von Dellingshausen vom GC Hubbelrath schaffte gleichfalls den Cut und landete am Schluss auf dem geteilten 22. Rang. Sein Clubkamerad Max Rottluff war am Cut gescheitert.

 

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