Es waren zwei absolute Traum-Golftage, in allen Belangen angesiedelt auf ganz hohem Niveau, die Finalrunde im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis im Essener GC Haus Oefte, einer malerisch zwischen Kettwig und Essen-Werden gelegenen Golf-Oase mit ihrem 18-Loch-Champions-Kurs in der Nähe der Ruhr, in der Nähe des Baldeneysees. Hohes Niveau durch den Club mit seinen anwesenden charmanten Gastgebern Karola König-Trah und Michael Beck vom Vorstands-Trio, durch einen perfekten, von allen Akteuren, Captains und Betreuern hoch gelobten etwas über 6 000 m langen und bestens gepflegten Par 72-Platz mit all seinen sportlichen Reizen, durch die einmalige Atmosphäre in „Gottes freier Natur“, durch die Sympathiebeweise der anwesenden Zuschauer, durch die freundliche Aufnahme im Clubhaus mit gute Laune ausstrahlenden hübschen und aufmerksamen Service-Kräften, durch die in sportlichem Wettstreit ausgetragenen Lochwettspiel-Matches, durch die an beiden Tagen optimalen äußeren Bedingungen mit strahlendem Sonnenschein.
Acht Teams hatten sich für die finale Runde qualifiziert – der Meister von 2014 und auch Titelverteidiger Marienburger GC, der letztjährige Finalist und vormalige Seriensieger GC Hubbelrath, der Vorjahres-Dritte GC Bergisch Land, der Vierte GC Wasserburg Anholt, der G&LC Schmitzhof und der G&LC Köln sowie die beiden Aufsteiger GC Hösel und GC Teutoburger Wald. In den Viertelfinalspielen am Vormittag lief alles nach Plan und es gab deutliche Siege vom GC Marienburg (gegen den G&LC Köln), vom GC Hubbelrath (G&LC Schmitzhof), GC Hösel (GC Bergisch Land) und vom GC Wasserburg Anholt (GC Teutoburger Wald).
Der erste Paukenschlag erfolgte in den Nachmittags-Halbfinalspielen. Marienburgs Captian Leon Meerloo hatte im Hinblick auf den Gegner GC Wasserburg Anholt schon vor dem ersten Abschlag großen Respekt, und nach gut fünf Stunden war die Überraschung perfekt. Die Mannen vom Niederrhein mit Trainer und Captain George Mayhew hatten tatsächlich den vermeintlichen Favoriten aus dem Kölner Süden bezwungen, sogar recht sicher mit 5,0 : 3,0 Punkten aus den acht Einzeln. Da sich zum selben Zeitpunkt der GC Hubbelrath noch deutlicher mit 6,5 : 1,5 durchgesetzt hatte gegen den GC Hösel, stand die sonntägliche Finalpaarung fest – GC Hubbelrath gegen den GC Wasserburg Anholt. Um Platz 3 kämpften somit der entthronte Titelverteidiger Marienburger GC und der GC Hösel. Verabschieden mussten sich aus der 1. Liga der GC Teutoburger Wald und der G&LC Schmitzhof nach Platzierungsspiel-Niederlagen gegen den G&LC Köln bzw. den GC Bergisch Land.
Das Finale war an Spannung kaum zu überbieten. Am Vormittag sah es in den vier klassischen Vierern nach zumindest drei Punkten aus für den GC Hubbelrath, doch auf den „letzten Metern“ kämpfte sich das GC Wasserburg Anholt-Team wieder heran und ging mit einer vielversprechenden 2,0 : 2,0 Halbzeit-Punkteteilung in den Einzel-Nachmittag. Hier kämpften dann acht Einzelspieler auf beiden Seiten verbissen um jeden Punkt, und im letzten Match zwischen Mario Königsfeld vom GC Hubbelrath und Maik Lentfort fiel auf der „17“ die Entscheidung zugunsten der Düsseldorfer Vorstädter. „Wir brauchten noch einen halben Punkt zum Sieg“, so schilderte Mario Königsfeld die entscheidenden Schläge, „mein Abschlag lag Mitte Bahn, der von Maik landete im Wasserhindernis. Also seinerseits ein Strafschlag, meinen Ball setzte ich einen halben Meter an die Fahne ran, dann zog Maik seine Kappe und gratulierte mir!“
Die dort um’s Grün sitzende Hubbelrather Spieler- und Fangemeinde stürmte natürlich auf den Matchwinner zu und feierte ihn frenetisch, während die Spieler des GC Wasserburg Anholt die Niederlage sportlich fair hinnahmen, so wie die gesamten Partien in einer wohltuend angenehmen Atmosphäre gespielt wurden.
Zuvor hatten Nicolai von Dellingshausen, der in keinem seiner vier Matches die herrliche Schlussbahn „18“ erleben durfte, Julian Baumeister, Max Mehles und Max Herter ihre Einzel-Matches gewonnen, in den „Vierern“ am Vormittag sammelten Nicolai von Dellingshausen/Julian Baumeister und Maximilian Herter/Mario Königsfeld die wichtigen zwei Siegpunkte für den GC Hubbelrath.
GC Hubbelrath-Coach Roland Becker fiel ein Stein vom Herzen: „Ja, das war ein Golf-Krimi, und lange Zeit sah es besser für die Anholter Mannschaft aus als für uns. Aber jeder hat gekämpft und sich auf seine Stärken besonnen. Schön, dass es letztlich geklappt hat!“ Es war der 21. Erfolg einer Hubbelrather Mannschaft im Willy-Schniewind-Mannschaftspreis. GC Wasserburg Anholts Captain George Mayhew gratulierte dem Sieger neidlos, freute sich aber auch mächtig über die Vizemeisterschaft seiner Truppe: „Nach dem Halbfinal-Erfolg über Marienburg witterten wir eine Chance auch gegen Hubbelrath, aber die sind an der Spitze einfach zu stark besetzt. Aber wir sind hoch zufrieden!“
Letztlich zufrieden verließ auch Leon Meerloo, dessen Team das Match um Platz 3 gegen den GC Hösel mit 7,0 : 5,0 für sich entschieden hatte, die wunderschöne Anlage im Essener GC Haus Oefte: „Wir haben im Halbfinale nicht gut gespielt, deshalb geht die Niederlage gegen Anholt auch in Ordnung. Aber letztlich fahren wir als Dritter und Medaillengewinner zurück nach Köln!“
Captain Markus Eirund und Trainer Christian Niesing konnten mit Platz 4 für den GC Hösel leben: „Nach einigen schwachen Spielen in der Kramski DGL haben wir heute wieder ganz gutes Golf gespielt, das soll Auftrieb geben für die letzten drei Spiele in der 1. Bundesliga!“