Stärken und Schwächen auf der Runde entdecken

internetgolf-psyche-grafenberg_herbstEin weiteres Golfjahr neigt sich dem Ende entgegen, und die Vorbereitung auf die nächste Golfsaison kann beginnen. Ein zentraler Aspekt für die Verbesserung des eigenen Golfspiels ist die Einschätzung der eigenen Stärken und Schwächen. Dies klingt nicht sonderlich kompliziert, aber kennen Sie Ihre Stärken und Schwächen genau? Eine einfache Möglichkeit, sich einen Überblick darüber zu verschaffen, ist eine eingehende Betrachtung der vorgabenwirksamen Rundenergebnisse des letzten Jahres, da diese für jedes Mitglied des DGV unter mygolf.de abrufbar sind und in eine Excel-Tabelle übertragen werden können.

Anhand dieser Tabelle lässt sich analysieren, welche Löcher insgesamt besonders erfolgreich absolviert und auf welchen Schläge liegengelassen wurden. Zeichnet sich hier ein konstantes Bild ab? Sind es die kurzen Par 3’s oder die langen Par 5’s, die Sie Schläge kosten? Punkten Sie eher auf langen Par 4’s als auf kurzen? Verschaffen Sie sich einen Überblick und gehen Sie dann über in eine detailliertere Analyse. Notieren Sie sich, mit welchen Schlägern Sie an den einzelnen Löchern abschlagen. Punkten Sie eher nach Abschlägen mit langen Eisen als nach dem Einsatz des Drivers? Kennzeichnen Sie solche Löcher, die in der Landezone des Abschlags Wasserhindernisse, Ausgrenzen oder quasi nicht spielbares Rough haben. Erinnern Sie sich zurück: Misslingt Ihnen an diesen Löchern häufig der Abschlag und Sie müssen an diesen Löchern einen Strafschlag notieren? Behalten Sie hierbei Stärken und Schwächen im Auge, denn der alleinige Fokus auf vermeintliche Schwächen schwächt das golferische Selbstbewusstsein und ist nicht zielführend.

Es müssen nicht immer technische Aspekte sein, die Sie davon abhalten, bestimmte Bahnen erfolgreich zu spielen. Es gibt auch immer wieder Bahnen, mit denen man auf Kriegsfuß zu stehen scheint. Dies kann aufgrund schlechter Erfahrungen passieren, vielleicht hat der Golfplatz-Architekt aber auch ganze Arbeit geleistet, und die Perspektiven verzerren. Die Herausforderung liegt darin, solche negativen Erlebnisse mit positiven zu überschreiben. Setzt sich einmal im Kopf fest, dass man die „10“ direkt streichen kann, weil man den Schlag ins Grün sowie nach rechts ins Wasser verzieht, dann erhöht alleine dieser Gedanke schon die Wahrscheinlichkeit, dass dieser „typische“ Fehlschlag wieder passiert.

Eine mögliche Abhilfe ist es, statt z. B. mit einem Schlag das Grün anzugreifen, eine scheinbar „lächerliche“ Distanz mit zwei Schlägen zu überwinden. Das Loslassen des Gedankens „hier ist es leicht, das Grün in Regulation zu spielen“ sollte von dem Gedanken überschrieben werden, „ich mache jetzt mal alles anders und möchte von hier das Grün in zwei Schlägen erreichen“. Auch ein Blick zurück zum Abschlag oder zum Ort des letzten Schlages ist manchmal erhellend, zeigt sich hier doch häufig, dass das vermeintliche Geradeaus gar nicht gerade, sondern zu einer Seite versetzt ist. Verschaffen Sie sich einen Überblick!

Co-Autor Dennis Küpper

Co-Autor Dennis Küpper

Das sagt der Profi Dennis Küpper:

„Es muss nicht immer die Korrektur im Schwung sein, die einem zu weniger Schlägen verhilft. Taktische oder strategische Veränderungen haben oft einen großen Lerneffekt. Sie können nicht immer erwarten, den bestmöglichen Schlag zu machen, das ist bei Tourspielern genauso wie bei Ihnen. Mentale Herausforderungen gehören beim Golf dazu, also wieso nicht auch mal diese üben. Manchmal bietet sich die Gelegenheit, meist, wenn man mal alleine spielt, ein paar mehr Bälle an einer bestimmten Bahn zu spielen als üblich. Vielleicht genau an der Bahn, an der Sie „ja sowieso immer ins Wasser schlagen“. Testen Sie, aus welcher Distanz es Ihnen am besten passt, aufs Grün zu schlagen. Es muss nicht immer der kürzeste Schlag ins Grün sein, der auch am leichtesten ist.“

Ergreifen Sie die Chance, an jenen Aspekten Ihres Spiels zu arbeiten, mit denen Sie in der nächsten Saison die meisten Schläge sparen können. Gewöhnen Sie sich an zu notieren, wie viele Putts Sie auf der Runde benötigt haben, ob Sie das Grün mittels eines Chips, eines Putts oder eines Bunkerschlags erreicht haben, mit wie vielen Abschlägen Sie auf dem Fairway liegen.

Jetzt ist die Saison noch nicht allzu lange vorbei, und viele Situationen aus 2016 sind noch präsent. Nutzen Sie dieses und schmieden einen Plan, welchen Teil Ihres Spiels Sie bis Saisonanfang 2017 verbessern oder festigen möchten.

Wir wünschen Ihnen dabei viel Spaß und viele erhellende Einsichten!

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