The spirit of the game

Golfball mit Münze als Marker

Golfball mit Münze als Marker

Zur Advents- bzw. zur Weihnachtszeit erlaube ich mir einige besinnlichen Gedanken zu unserem geliebten Golfspiel, das weltweit (!) alle Golfer nach den gleichen 34 Regeln betreiben. Das Spiel ist simpel und einfach.

Regel 1:

Golf spielen ist, einen Ball mit einem Schläger durch einen Schlag oder aufeinander folgende Schläge in Übereinstimmung mit den Regeln vom Abschlag in das Loch zu spielen.

Regel 2:

Kein Spieler oder Caddy darf irgendetwas unternehmen, um Lage oder Bewegung eines Balles zu beeinflussen, es sei denn in Übereinstimmung mit den Regeln. Aha, das kennen wir doch und haben sogleich die Grundidee des Golfs verstanden: Play it as it lies. Wenn wir Glück haben, dann helfen uns die Regeln, wir müssen sie nur kennen!

Prima, nun wissen Sie endlich, welches Geschenk unter den Tannenbaum muss – das Regelbuch inklusive der Entscheidungen. Dieses lustvolle Buch ist gelebte, geprüfte und niedergeschriebene Golfgeschichte. Unsere Golfbrüder und -schwestern vom R&A aus St. Andrews, dem Mekka des Golfs, haben es für Sie gemacht. Ja, für Sie und mich! Lassen Sie sich bitte auf der Zunge zergehen: Erleuchtung, Wissen, Macht – all das und viel mehr erwarten Sie. Lesen Sie das Regelbuch verdammt noch mal!

Das Regelbuch vertreibt trübe Gedanken im dunklen Winterloch, es weckt die Vorfreude auf die Saison 2013. Sie können sich ohne schlechtes Gewissen lesend zurückziehen und die Weihnachtsgans verdauen. Sie werden sich diebisch freuen, wie Sie den schon immer mogelnden Clubkameraden im kommenden Frühjahr stellen. Sie sind ganz nah dran, zu dem erlauchten Kreis der echten und wahren Golfer zu gehören. Auch Sie sind bald und herzlich willkommen im Kreis der Elite. Lesen Sie das Regelbuch!

Schön, dass wir noch eine Elite haben. Gut, wie einfach es sein kann, dazuzugehören! Nur die charakterlich starken und edlen Golfer wissen, was “the spirit of the game“ bedeutet.

Wer mit mir spielt, der mogelt nicht! Dachte ich immer. Tatsächlich hat es in einer Meisterschaft jemanden gegeben, der  2 mal „hinter meinem Rücken“ den Ballmarker näher zum Loch schob. Der Dritte im Bunde hat es gesehen und nicht locker gelassen. Dieser mutige starke Mann hat meine Bewunderung. Er hat einen guten Golfer mit den nötigen Konsequenzen gestellt und eine längere Mogelkarriere aufgedeckt. Das Schreckliche daran: Viele wussten es, keiner traute sich. Teamkameraden deckten es, eine Runde und das Mannschaftsevent wären anders ausgegangen, hätte ich es bezeugen können und gesehen. Dieser Fall hat mich sehr bewegt.

Man fragt sich doch, warum haben es Spieler nötig zu mogeln. Vielleicht gehören einige der notorischen Mogler auf die Psychocouch. Mag sein, dass in manchen Fällen Mogeln wie eine Krankheit ist. Doch wehret den Anfängen. Wir dürfen nichts durchlassen was uns auffällt. Sonst machen wir uns mit schuldig. Schweigen Sie nicht länger, helfen Sie mit, damit die kranken Golfer zur Heilung zu kommen. Mogeln ist widerlich, es klaut uns korrekt Spielenden die Lust und die Preise.

Ich spreche natürlich nicht von Fällen, die durch Regelmissverständnisse entstehen. Trotzdem gilt auch dann: weiß man nicht weiter, dann spielt man den Ball wie er liegt oder einen Regelball. So einfach setzt man 34 Regeln um.

Allen, die sich in 2012 getraut haben, Mogler zu stellen, sage ich hiermit sehr herzlichen Dank, bravo! Sie haben alle meine Bewunderung. Trotz Gegenwind, die Mutigen werden immer bewundert. Kritik kommt nur von den Schwachen, Neidern und Schleimern. Und solchen, die rein gar nichts vom “spirit of the game“ verstanden haben.

Es gibt reiche Cleptomaninnen, die anderen die Schuhe & Co in der Damengardarobe klauen. Es gibt Big Bosse der Wirtschaft, Banker und Anwälte, die die Golfregeln brechen. Es spielen immer mehr Golfer immer weniger korrekt und “nehmen es nicht so ernst“. Das beginnt in Privatrunden und endet bei Meisterschaften. Traurig aber wahr und wehret den Anfängen!

Wir haben also viel zu tun in 2013. Lesen Sie die Regeln, packen wir es gemeinsam an in NRW und retten “the spirit of the game“. In NRW wird nicht gemogelt, so lautet die Devise in der nächsten Saison.

Bis dahin eine besinnliche und genüssliche Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins Neue Jahr.

Herzlichst

Ihre Uschi Beer

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