Die Saison ist vorbei und hat für uns alle viele neue Erfahrungen bereitgehalten. Im Allgemeinen haben wir viel Positives und auch etwas Schlechtes auf dem Golfplatz erlebt. Interessanterweise scheinen sich immer wieder negative Erfahrungen im Spiel dadurch zu ergeben, dass entweder einem selbst oder einem Mitspieler die ein oder andere Golfregel unklar ist. Man selbst wird unsicher, ist sich nicht sicher, wie zu verfahren ist oder man ärgert sich über den Flight-Partner, der vielleicht eine Regel ignoriert. Je besser wir über die Regeln unseres Lieblingsspiels Bescheid wissen, desto entspannter können wir golfen.
Eine ordentliche Regelkenntnis im Golf zu haben, sorgt für eine angenehme Ruhe im gesamten Flight und vor allem im eigenen Spiel. Leider bestehen das Spiel „Golf“ bzw. die Regelfälle häufig aus Situationen, die nicht hundertprozentig klar sind. Wir befinden uns also öfters in sogenannten Grauzonen. Hier greift die eine in die andere Regel hinein, setzt eine weitere außer Kraft, und bei der nächsten geht alles wieder von vorne los. Die Herren von der R&A in St. Andrews haben es uns nicht leicht gemacht, aber auch nicht unmöglich. Je besser ich Bescheid weiß, desto besser für mein Spiel. Denn der Spruch „Drop dich einstellig“ enthält durchaus den Funken Wahrheit, dass derjenige, der genau weiß, was er tun darf, das Loch wahrscheinlich erfolgreicher zu Ende bringt.
Nehmen wir das Beispiel eines Maulwurfshügels. Hier darf der Ball gedroppt werden, wenn der Ball auf dem Hügel liegt oder der Stand behindert ist (beachten Sie hierzu bitte die Sonderplatzregeln Ihres Golfclubs), aber auch, wenn der Schwung behindert ist. Dies ist vielen Spielern nicht klar, und sie pflügen im Schlag zunächst den Hügel um, um dann den Ball zu treffen. Dass dieses Vorgehen nicht immer von Erfolg gekrönt ist, ist uns allen klar.
In erster Linie sind die Regeln gemacht worden, um uns Golfspielern zu helfen. So ist es nicht immer eine Bestrafung, einen Strafschlag zu bekommen, sondern kann durchaus auch ein Segen sein. Denn verschlägt ein Spieler einen Ball, ist das Einbringen eines neuen Balls ins Spiel die einzige Möglichkeit, das Spiel fortsetzen zu können. Auch muss in einer nicht spielbaren Lage nicht wild auf dem Ball herumgehackt werden, sondern der Ball kann mit Strafschlag wieder an einer anderen Stelle ins Spiel gebracht werden.
Da wir ein Spiel ohne aktiven Schiedsrichter spielen, ist es für uns alle wichtig, dass jeder Spieler über eine gute Regelkenntnis verfügt. Man stelle sich vor, für jeden einzelnen Regelfall würde immer ein Schiedsrichter herbei eilen, um dem Spieler die Entscheidung abzunehmen. Die Runde würde im Zweifel Tage dauern. So sorgen wir alle mit einer guten Beherrschung der Regeln für einen guten Spielfluss und eine entspannte Stimmung, da jeder weiß, dass alle nach denselben Regeln spielen.
Das sagt der Profi Dennis Küpper:
„Für ein solides Grundwissen bei Regeln zu sorgen ist nicht nur wichtig, sondern essentiell für das Spiel. Zum Einen beruhigt es, sicher zu sein, dass man weiß, was man zu tun hat, zum Anderen werden ansonsten unlösbare Spielsituationen lösbar. Ich kann nur jeder Golferin und jedem Golfer dazu raten, sich noch einmal mit dem Regelbuch so auseinanderzusetzen, wie wir es alle schon einmal für die Platzreife getan haben. Sie werden erstaunt sein, wie viele Dinge Ihnen ‚neu’ erscheinen werden.“
Die Unkenntnis von Regeln kann dazu führen, dass das eigene Spiel leidet. Entweder aus Ärger über den Mitspieler, der aus Unkenntnis oder aus der bewussten Schaffung eines Vorteils die Regeln falsch interpretiert oder aus der Sorge, selbst etwas falsch zu machen oder aus dem Übersehen einer besseren Lösung für eine scheinbar mehr als widrige Spielsituation. Je besser Sie wissen, was die R&A vorgibt, desto entspannter können Sie Ihre Runde angehen. Vielleicht bieten Ihnen die Regeln ja sogar die Möglichkeit, den einen oder anderen Schlag einzusparen.